Gestern waren wir mal wieder spontanerweise auf einem Gisbert-Konzert (warum kriegen wir eigentlich immer erst drei Tage vorher mit, wenn der gute Herr in Bonn spielt? Irgendwas machen wir da schwer falsch.), zusammen mit der mir bis dato (leider) unbekannten Band Lichter.
Gespielt haben sie im Kult41, einem Laden, der sich mir aus völlig unverständlichen Gründen beschämender Weise bisher entzogen hat. Eine extrem coole Location, die vom Bonner Kulturverein Nordstadt betrieben und zum einen als Galerie für wechselnde Ausstellungen, zum anderen als Veranstaltungsort für diverseste Dinge (u.a. Konzerte) genutzt wird. Proberäume und Ateliers gibt noch dazu.
Ganz abgesehen von dem Flair, der von dem Ort ausgeht (ich bin ein Fan von ehemaligen Industriebauten in Hinterhöfen) sind übrigens die Getränkepreise bemerkenswert. 1,50 für ne Flasche Bier, ein Glas Afri kostet 50 Cent und Wasser gibt’s für lau(!). Das schreit ja geradezu „nicht gewinnorientiert“.


Wie dem auch sei, das Konzert: großartig. Zuerst hat Herr zu Knyphausen alleine akustisch gespielt (ich bin mir immer noch unschlüssig, ob ich ihn akustisch oder mit Band besser finde. Wie nennt man nochmal das Gegenteil von „Cholera und Pest“?), unter anderem auch ein paar neue Lieder, die auf dem kommenden Album(!)* zu finden sein werden (hatte er teilweise auch schon im Sommer gespielt).
Danach kamen Lichter auf die Bühne. Haben mir sehr gefallen, sind aber wohl nicht jedermanns Geschmack. Klangtechnisch einordnen würde ich sie in der Nähe von (frühen) Kante, mit einem guten Schuß Tele. Album befindet sich seit gestern in meinem Besitz 😉 .
Als letztes Lied spielten Lichter eine Coverversion von „Spieglein, Spieglein“, woraufhin Gisbert nochmal aus dem Publikum auf die Bühne kam und sie als krönenden Abschluss ein paar Lieder zusammen spielten. Beginnend natürlich mit ner Coverversion von Lichter („Leerer Raum“, sehr cremig). Dieser Song wird (insbesondere in der Gisbert-Version) an einer Stelle sehr ruhig; die Musik verstummt komplett. Genau an dieser Stelle -das Publikum lauscht und schweigt andächtig- hört man auf einmal ein lautes „Ja hi, hier is der Christoph. Du musst dir das unbedingt anhören“ in ein Handy palavert werden, gefolgt von einem 200-stimmigen „pssst“.


Die Cover lassen sich übrigens frei herunterladen. Yay!
Alles in allem ein sehr gelungener Abend.
 
Ein paar Videos habe ich auch aufgenommen; sind allerdings sehr verzittert. Freihändig Kamera hochhalten is halt nich so leicht…
Reiche ich ggf. an dieser Stelle nach.