19 Sep 2009 15:20
Je näher eine Wahl, in diesem Fall die Bundestagswahl, rückt, desto öfter lese ich in diversen Blogs und Foren Aussagen im Stil von „Ich werde nicht wählen gehen, weil ich mich mit keiner Partei identifizieren kann, und wenn die Wahlbeteiligung gering genug ist, geben wir ‚denen‘ ein deutliches Zeichen, dass wir nicht zufrieden sind.“ Eine gefährliche Logik.
Solange sie die Mehrheit haben, interessiert es Politiker herzlich wenig, von wie vielen Leuten diese Mehrheit ausgeht.
Das einzige Signal, welches man durch Nichtwählen setzt, ist: „Mir ist völlig egal, was ihr da macht.“
Selbiges gilt für die, die zwar wählen gehen, allerdings einen ungültigen Zettel abgeben. „Ich streiche alle Parteien durch, um mal zu zeigen, dass ich alle schlecht finde“.
Die einzigen, die den Wahlzettel jemals zu Gesicht bekommen, sind die Wahlhelfer. Und die verdrehen höchstens die Augen, bevor sie den Zettel zu den anderen auf den „zu blöd, um ein Kreuz zu machen“-Stapel legen.
Angekommene Aussage: keine.
Wenn man mit dem, was in den letzten Jahren in der Politik passiert, nicht zufrieden ist (und ich wüste nicht, wer das sein könnte), dann gibt es nur eines, was zumindest einen Stoß in eine andere Richtung bewirken kann: eine kleine Partei wählen.
Den Wahl-o-maten anschmeißen, und sich informieren lassen. Oder sich (wie in meinem Fall) bestätigen lassen, was man schon weiß.
„Taktisch wählen“ ist nebenbei Unsinn. Das einzig sinnvolle ist ehrlich zu wählen.
Hauptsache bleibt allerdings, dass man überhaupt wählen geht.
September 19th, 2009 at 17:07
Wo kann ich hier unterschreiben? Alles richtig soweit mit noch einer kleinen Anmerkung:
„Keine Ahnung“ zählt nicht. Wenn man sich aber trotzdem einfach nicht informieren will, dann wählt man irgendwas was man schon Mal gehört hat. Bedingung: Name der Partei merken. In 4 Jahren überlegen, ob man positives gehört hat, dann kann man das ja wieder wählen. Wenn man negatives oder nichts gehört hat, beginnt der Spaß von vorne (minus 1 Partei). So wird aus jedem ein ordentlicher Wähler, auch wenns im Worst-Case 40 Jahre dauert 🙂
September 19th, 2009 at 17:08
Wahrscheinlich kennt es schon jeder! Ich habs erst gestern gesehen und mich weggeschmissen: http://www.flickr.com/photos/spanier/3910411907/
September 20th, 2009 at 14:24
Vielleicht werfen solche Leute auch Bücher weg? #überzusammenhangnachdenke
September 21st, 2009 at 19:34
Richtig so! Ich höre auch von so vielen, die „denen da oben“ durch Nichtwahl oder ungültige Wahl mal zeigen wollen, wo der Hammer hängt. Großer Fehler! Das stört niemanden von denen, die sie treffen wollen. Mal schauen, wie´s Sonntag ausgeht. Dir alles Gute und vielleicht klappts ja nochmal mit dem Bierchen in Bonn!
September 21st, 2009 at 22:07
Das größte Problem bei so vielen Nichtwählern ist doch, dass Parteien, die sonst auf z.b. 3% kämen, wenn die Wahlbeteiligung z.b. bei 90% läge, dann bei einer beteiligung von sagen wir 70% plötzlich prozentual mehr Stimmen bekommen., Und wenn man Pech hat schaffts dann eine der Rechten in den Bundestag, weil so viele Idioten nicht raffen, dass nicht Wählen nichts ändert. Wüsste auch mal gerne, ob die, die aus Protest nicht oder ungültig wählen, sich drum scheren, dass deshalb die Rechten Gruppierungen bei der Auszählung mehr Prozent bekommen.
September 25th, 2009 at 21:27
Nicht wählen bringt nichts. Aber wählen gehen auch nichts.
Meine Meinung dazu ist zu lang, um sie hier zu posten. Aber auf http://www.freiheitswerk.de habe ich gerade einen Artikel veröffentlicht mit dem Titel „Wer die Wahl hat, hat die Qual“.
Es ist doch völlig egal, wer regiert oder nicht regiert. Das Geld und die Wirtschaft funktioniert nicht und bevor wir dieses Desaster nicht beseitigen, nützt uns keine Regierung was. Nur zum Steuererhöhen,Streichungen, noch mehr Überwachung, größere Knäste.