Januar 2007


Man merkt, dass man sich doch sehr mit einer bestimmten Serie beschäftigt, wenn man das Wort ‚Bart‘ sieht, daraufhin an einen kleinen gelben Jungen und erst danach an in Form gebrachte Gesichtsbehaarung denkt.

Freitag Nachmittag, im Zug, kurz vor Köln.

Durchsage:
„Sehr geehrte Fahrgäste, in Kürze erreichen wir Köln Hauptbahnhof. Zum Aussteigen benutzen Sie bitte die Türen.

[10 Sekunden Pause, in denen ich mich verwundert nach Alternativmöglichkeiten zum Ausstieg aus der Tür umsehe]

In Fahrtrichtung links.“

Heute Nachmittag, im Zug, kurz hinter Köln.

Durchsage von einem hörbar gut gelaunten Schaffner:
„Sehr geehrte Fahrgäste,
in Köln wurde Teile unseres Zugbegleitpersonals ausgetauscht. Ihr Team aus der schönen und sonnigen Stadt Köln wird sie bis Koblenz begleiten. […]“

Ein Blick aus dem Fenster zeigt den Prototyp von Schmuddelwetter…
„Sommer ist, was in deinem Kopf passiert.“

Ich hab’s die letzen Wochen für mich behalten, weil ich es selbst zu unwirklich fand, und ich viel zu viele Möglichkeiten gesehen hab, warum das nicht klappen sollte. Aber nachdem ich es heute zum ersten Mal schwarz auf weiß gesehen hab, kann ich es wohl ruhig erzählen:

Ich werde im nächsten Semester einen Lehrauftrag haben.

Sollte nicht alles schieflaufen, halte ich im kommenden Sommersemester die Vorlesung „Computergrafik und Bildverarbeitung“ im 4. Semester Bachelor CS und leite die Übung zu „Medical Image Processing“. Darf mich dann Lehrbeauftragter schimpfen. Oder auch Dozent ;). Yes!
Das wird zwar eine ordentliche Herausforderung, aber ich denke, dass ich das schaffen werde.
Bedeutet natürlich auch, dass ich mit meiner Master Thesis entsprechend früh fertig werden muss. Das is dann der schwierigere Part.

Man merkt, dass man viel zu oft Bahn fährt, wenn man anfängt, die Gesichter der Kontrolleure wiederzuerkennen.

Es gibt ja im Normalfall wenig, was an meinen Nerven so zerrt wie Radiowerbung…

Heute morgen:

[komische „Jingle“ mit spacig-flüsternder Männerstimme]:
„TRENDSsss!“
[nervige Frauenstimme]:
„www.feminismus-wochen.de“ [„minus“ ausgesprochen]
„TRENDSsss!“
„www.feminismus-wochen.de – Nur für uns Frauen!“
„TRENDSsss!“
„www.feminismus-wochen.de – Es ist toll, eine Frau zu sein!“
„TRENDSsss!“ [spätestens an dieser Stelle war ich ein wenig mehr als nur leicht genervt]
„www.feminismus-wochen.de
Jetzt nur beim Möbelhaus ‚Trends‘!
Nie war Möbelkaufen für Frauen schöner!
Viele Artikel reduziert – nur für Frauen! Zum Beispiel Küchen!“
 
 
Ich hab lang nicht mehr laut losgelacht beim (alleine eingenommen) Frühstück.

Die Werbung ging noch irgendwie weiter, aber ich war nich tmehr in der Lage, das mitzukriegen.
Entweder ist das eine sehr gut gemachte, bösartige Satire, oder da jemanden tatsächlich nicht bewusst, was er da von sich gibt.
Ich bin mir noch nicht ganz schlüssig, welche Möglichkeit mir besser gefällt 😉

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