Was macht man, wenn man für ein eigentlich völlig überteuertes Konzert für sehr wenig Geld an Karten kommen kann?
Man geht hin. 😉
 

Letzten Freitag haben wir (F., Annett samt Schwester, Astrid und ich) uns „The Frank Sinatra Show“ von Roger Pabst und dem Grand Central Orchestra im Kölner Tanzbrunnen angetan.
„Angetan“ ist auch schon die richtige Wortwahl. Einhelliges Fazit: was für eine Zeitverschwendung.

Die Big Band war zwar sehr gut, aber ich musste feststellen, dass über 2 Stunden lang Swing zu hören einfach nicht mein Ding ist. Aber okay, das wäre ja noch in Ordnung gewesen. Und dieser Sänger, dessen Stimme bestenfalls grob an Sinatra erinnert, wäre auch noch ertragbar (wenn auch langweilig) gewesen, allerdings sind mir generell Menschen, die sich offenbar für die allergeilsten halten, per se unsympathisch. Und dessen Gehabe (sollte wohl geiles Abgehen zur Musik sein) war echt unerträglich. Ein fürchterliches Rumgezucke, so grausam, dass ich es nicht in adäquate Worte fassen kann. Schon allein die Tatsache, in den Songs zum Klatschen aufzufordern – ja, das geschieht auf anständigen* Konzerten auch, aber bei Sinatra-Songs erzeugt das eine sehr rentnerige ZDF-Fernsehgarten-Atmosphäre. Und dazu stelle man sich vor, dass er beim „Vorklatschen“ die Hände komplett durchstreckt und alle Finger abspreizt (wer sich das nicht vorstellen kann, probiere es einfach mal aus. Sollte nur niemand bei zugucken).
Dazu hat er zwischen den Songs immer etwas über die Geschichte (und Komponisten) hinter den jeweiligen Stücken erzählt, was zumindest informativ war. Nicht unterhaltsam, aber informativ. Allerdings sprach er ständig von „Frankie-Boy“. Mag sein, dass man Sinatra früher so genannt hat; bei ihm klang es aber so, als meine er, die beiden seien dickste Kumpel (gewesen).
Und was den Abend wirklich versenkt hat, war dieses allerbilligste Angebiedere, das er ständig vom Stapel gelassen hat. Zum Beispiel aus „New York, New York“ einfach mal „Cologne, Cologne“ zu machen. Bei mir löst sowas genervtes Augenrollen hervor. Nebenbei übrigens die langweiligste Interpretation des Songs, die ich je gehört habe.

Die halbstündige Pause hätten sie sich auch sparen können. Dann wäre es wenigstens früher vorbei gewesen. Mr. Ich-bin-so-geil musste sich zwar umziehen, um in dem jeweiligen Alter der Songs angemessener Kleidung auf der Bühne zu stehen, aber 30 Minuten? Muss das jemand für den machen oder wie?

Zum Glück war der Saal bestuhlt. Da konnte ich mich wenigstens hinfläzen und den Leuten hinter mir mal nicht die Sicht versperren. Über zwei Stunden den Mist stehend zu ertragen hätte ich auch nicht ausgehalten.