Juni 2009


Im EinsLive Plattenstreit, einer der großartigsten Sendungen der deutschen Rundfunklandschaft.

„Pink Floyd haben am Anfang ihrer Karriere auch auf Fliegenpilzen gesessen und ein bisschen rumgemuckt.“

Kirschen
 
Einer der Vorteile, mit einer Gärtnerin verheiratet zu sein.

NagelThe Road ist ein Endzeitroman, in dem ein Mann und sein Sohn mit einem Einkaufswagen durch ein abgebranntes Amerika, in dem die Sonne den ascheverhangenen Himmel kaum durchdringen kann und alles von Asche bedeckt ist, versuchen, die Küste zu erreichen.
 
Warum das Land bzw. anscheinend die komplette Welt abgebrannt ist, wird nicht erwähnt, stattdessen wird die Geschichte so erzählt, als sei das Wissen darüber vorher bekannt. Was passiert ist, erschließt sich schemenhaft im Laufe des Buches; ganz klar wird es allerdings nie. Offensichtlich hält dieser Zustand aber schon deutlich über ein Jahrzehnt an.
Wer der Mann und sein Sohn sind, wird nie erzählt,es wird nur von „he“ und „the boy“ gesprochen. Überhaupt werden sehr viele Pronomen und Adjektive verwendet; Interpunktion und Nebensätze hingegen spärlich. Oft befindet sich zwischen zwei Punkten noch nicht mal ein vollständiger Satz, insbesondere,wenn die Umgebung beschrieben wird. Was ziemlich häufig passiert.

He lay listening to the water drip in the woods. Bedrock, this. The cold and the silence. The ashes of the late world carried on the bleak and temporal winds to and fro in the void. Carried forth and scattered and carried forth again. Everything uncoupled from its shoring. Unsupported in the ashen air. Sustained by a breath, trembling and brief. If only my heart were stone.

In the morning they went on. Desolate country. A boarhide nailed to a barndoor. Ratty. Wisp of a tail. Inside the barn three bodies hanging from the rafters, dried and dusty among the wan slats of light. There could be something here, the boy said. There could be some corn or something. Let’s go, the man said.

Wie zu sehen ist, wird wörtliche Rede überhaupt nicht gekennzeichnet, was es gelegentlich schwer macht, Dialogen zu folgen, oder Gedachtes von Gesagtem zu unterscheiden.
Auch mit Kapiteln wird gespart. Es gibt schlicht und einfach keine. Die Geschichte ist in kleinen bis mittellangen Absätzen geschrieben, zwischen denen mal Minuten, mal Tage Erzählzeit liegen können. Dieser Stil macht es zwar nicht einfach, einen Punkt zum Aufhören und Buch weglegen zu finden; passt aber sehr gut zur Handlung. Die Geschichte geht immer weiter voran, genau wie die beiden Protagonisten.
Das Tempo der Geschichte ist sehr langsam, was ebenfalls dem Inhalt durchaus gerecht wird. Ich habe mich anfang mehrfach gefragt, wann denn endlich etwas passiert.
 
Dieser Schreibstil, aber auch die verwendete Sprache machen das Buch relativ schwierig zu lesen (zumindest, bis man sich daran gewöhnt hat), insbesondere, wenn man es in Englisch liest. Selbst für mich als jemand, der diese Sprache ausgesprochen gut beherrscht, hält das Buch noch neue Wörter bereit. 🙂  
 
Achtung Spoiler: im nächsten Absatz verrate ich etwas über das Ende. Wer dammit leben kann, etwas darüber erzählt zu bekommen, markiere einfach den Text in der Box. Der Rest lese einfach drunter weiter.

Das Ende fand ich leider etwas unbefriedigend. Einige Dinge, die während der Reise ständig angesprochen werden („We are carrying the fire“; Was erhoffen sie sich von der Küste? etc.) bleiben völlig offen. Auch bin ich nicht so sehr der Freund von offenen Enden, aber hier passt es ja auch zur Geschichte.

Trotz der Schwierigkeit des Textes halte ich The Road für ein außergewöhnliches und gutes Buch. Niveauvolle Unterhaltung.
Der Autor hat übrigens auch No Country for Old Men geschrieben. Wer das gelesen (oder den Film dazu gesehen) hat, sollte sich also Tempo und Dialogreichtum des Buches vorstellen können.
 
Wird übrigens momentan auch verfilmt.

Als ich Sonntag mit dem Guten Ken™ auf dem Weg zu Volkers Geburtstag war, durfte ich zusehen, wie es inzwischen funktioniert, wenn man im Bus ein einfaches Ticket haben will.
Ich erinnere mich an alte Zeiten in dunkler Vergangenheit (also vor etwa einem Jahr), wo man dem Fahrer einfach seine Zielhaltestelle gesagt hat und er einem sofort den Preis nannte. Dauer dieser Aktion: 5 Sekunden.
Inzwischen läuft das ein bisschen anders. Man nennt dem Fahrer wie gehabt die gewünschte Zielhaltestelle, daraufhin guckt er auf sein Display, scrollt zur entsprechenden Haltestelle, wählt diese aus und sagt dann den Preis. Dauer dieser Aktion: 40 Sekunden. Pro Fahrgast, der ein Ticket haben möchte.

Eine wichtige Nebeninformation ist hierbei die hohe Anzahl der verschiedenen Tarife, die es in Bonn abhängig von Ziel- und Starthaltestelle gibt, und die ein solches System zwingend nötig machen: genau einer (plus Kurzstrecke = vier Stationen).
Wenn man also nicht gerade um die Ecke fahren will (und die nächsten vier Haltestellen sollte der Fahrer im Kopf haben), kostet es 2,40€. Die einzige Möglichkeit, einen anderen Tarif zu erwischen, ist in eine Nachbarkommune zu fahren. Dafür gibt es dann exakt einen weiteren Tarif.

Hauptsache, man kann wieder irgendwo einen weiteren Computer mit großem Touchscreen einbauen.

„Weißt du was? Wenn du mitkommst, zahl ich den ganzen Abend für dich. Inklusive der Hin- und Rückfahrt.“
Eine Aussage, die ein langes Wochenende einleiten sollte.
 
„Meinst du das ernst?“
„Aber sicher mein ich das ernst. Eine Bedingung: du trinkst, was ich dir vorsetze.“
„Deal.“
 
Wir befanden uns auf dem Sommerfest der FH; der Herr Seb ein bisschen mehr, ich ein bisschen weniger angetrunken. Ein heiter-bis-wolkiger, aber warmer Abend im ungerechtfertigterweise minderbeachteten Innenhof bei Grillwurst, Bierchen und Live-Musik. Man versuchte gerade erfolgreich, mich dazu zu bewegen, trotz Finanzknappheit einem Abend in der Kölner Südstadt beizuwohnen.
Zuerst wollte aber die aktuelle Beschäftigung (wurstessend und bierchentrinkend zu Livemusik rumhängen) weitergeführt werden. Da am nächsten Morgen gearbeitet werden wollte, wurde das dann gegen 23 Uhr nicht-mehr-ganz-so-weniger-angetrunken eingestellt.
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