Über dem Jordan


Am Sonntag sind Madame und ich an ihrem letzten Abend zum inzwischen vierten Mal zum Jebel Al-Qala’a, dem Zitadellenhügel gefahren. Nachdem er die drei letzten Male schon geschlossen war, sind wir diesmal extra früh augebrochen, so dass wir schon um viertel nach fünf da waren.
Der Ticketschalter sah so aus wie immer. Unbesetzt. Daneben saßen zwei Jordanier.
„It’s closed.“

Nich wahr, oder? Aaaargh.
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Es ist ganz angenehm, in einem Land zu sein, in dem die Aussage, dass man aus Deutschland kommt, durchweg positive Reaktionen hervorruft.

Im Grunde (von Wetter und Landschaft mal abgesehen) ist Jordanien gar nicht so unterschiedlich von Deutschland. Es gibt sehr viele Gemeinsamkeiten, die Jordanier sind ähnlich pünktlich wie die Deutschen, man kann durchaus in Supermärkten einkaufen und sich in vielen Dingen verhalten wie zu Hause auch, ohne negativ aufzufallen.
Aber dennoch ist ein Unterschied da. Es sind die kleinen Details, die das Land hier so anders machen.
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* Gebildet klingendes Pseudo-Griechisch-Latein für „Prüflingstypologie“

Klausuraufsicht schieben ist eine unglaublich minderinteressante Tätigkeit. Während die Studenten in den zwei, drei Stunden wenigstens etwas zu tun haben (wenn auch nicht zwangsweise etwas angenehmes), bleibt dies der Aufsichtsperson versagt. Einzige wirkliche Beschäftigungsmöglichkeit (und nebenbei auch Hauptaufgabe) ist hierbei das Beobachten der Prüflinge.
Dabei lassen sich einige Grundklassen herausstellen:
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Wir haben heute -wie schon lange geplant- arabisch gekocht, und zwar mit Reis gefüllte Kalmare mit Birnen-Safran-Soße. Naja, ganz arabisch (bzw. muslimisch) kann das Rezept nicht gewesen sein, weil man dafür Portwein und Birnenmost braucht.
Das waren dann auch tatsächlich die am schwierigsten zu besorgenden Zutaten. Für so etwas muss man nämlich in einen Liquor Store, von denen es nicht allzu viele gibt, da nur Christen eine Lizenz zum Alkoholverkauf bekommen können.
Gewürze haben wir -wie es sich gehört- in der Altstadt beim Gewürzhändler besorgt, wo all die Kräuter und Pülverchen entweder in großen Säcken vor der Tür, oder in spitzen Häufchen in Schüsseln drinnen angeboten werden.
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