Dezember 2008


…warum manche Menschen meinen, bei dem leisesten Anzeichen von Nebel ihre Nebelschlussleuchte anschalten zu müssen. Unter wieviel Realitätsverlust muss man leiden, um nicht auf die Idee zu kommen, dass, wenn man die Rücklichter des 200m entfernten Vordermannes ohne weiteres erkennen kann, es vielleicht nicht nötig bzw. sinnvoll ist, eine permanente Bremsleuchte anzuschalten?

Kann natürlich sein, dass die noch nie was davon gehört haben, dass man die erst bei unter 50 Meter Sichtweite einschalten soll. Für wahrscheinlicher halte ich es allerdings, dass sie die Entfernung falsch einschätzen. Die Begrenzungspfosten als Schätzhilfe zu nehmen scheint ja nicht allzu weit verbreitet zu sein, wie man an den Aufstellorten von Warndreiecken bei Pannen meist recht eindrucksvoll erkennen kann. Interessant, was manche Leute für 200 Meter halten.

Daher bin ich für das Aufstellen einer neuen Faustregel: Wenn du der Meinung bist, guten Gewissens schneller als 50km/h fahren zu können, dann brauchst du keine Nebelschlussleuchte.

Ich bin seit längerem auf der Suche nach einem neuen (gebrauchten) Fahrrad.
Ich habe zwar eins, das ausnahmsweise auch mal groß genug ist, allerdings sind Kette und Ritzel so rostig und ausgelutscht (hab ich in dem Zustand bekommen), dass man mit gleichmäßigem Tritt zwar ganz gut fahren kann, aber sobald man mal was mehr Druck auf das Pedal geben muss (z.B. an ner Steigung), rutscht die Kette sofort durch. Eine eher unangenehme Sache.

Ich war auch schon beim Fahrradhändler, um mal in Erfahrung zu bringen, was es kosten würde, die Gangschaltung auszutauschen. Antwort: mindestens 90, eher 130, und lass es lieber sein, das lohnt sich nicht.
Ungünstig. Zumal der Gebrauchtradmarkt in Bonn eher unergiebig ist (zumindest ausserhalb der Uni-Fahrradbörse-Zeiten). Wer im Winter in Bonn ein Gebrauchtrad findet, dass neben funktionstüchtig auch bezahlbar ist (meistens trifft man nur eine der beiden Eigenschaften an), sollte sich auch gleich auf die Suche nach dem Bernsteinzimmer machen.

Leider lässt meine Freizeit letzteres nicht zu; ansonsten wäre das wohl gerade eine gute Idee.
Wir haben zur Zeit (d.h. seit September bis diesen Donnerstag) Ken Kent von der Unversity of New Brunswick als Gastprofessor hier (lustiger Geselle übrigens, und verrückt nach Glühwein 😉 ), der es noch auf den Fahrradmarkt der Uni geschafft hat und da ein Rad abgreifen konnte. Gestern fragte er mich beim Mittagessen: „Mo, do you know of a place where I could get rid of my bike?“ – Aber sicher weiß ich da was 😉

35 Euro später habe ich jetzt ein Gebrauchtrad, dass sich durchaus sehen lassen kann. Ein bisschen klein vielleicht (eigentlich brauche ich einen 28″-Rahmen), aber für ein paar Tacken kann ich da ne neue Lenkstange dran schrauben und gut is.

Manchmal kann es so einfach sein.

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