März 2009


Am Samstag einen Bericht darüber im Radio gehört, heute morgen nochmal im General-Anzeiger gelesen:
In Bonn gibt es neuerdings ein Spendenparlament.

Die Idee ist nicht mehr ganz neu (das erste is von 10 Jahren in Hamburg entstanden). Man spendet monatlich mindestens 5 Euro, und mehrmals im Jahr kommen sämtliche Spender, „Parlamentarier“ genannt, zusammen, um gemeinsam abzustimmen, für welche lokalen Projekte das gesammelte Geld in welcher Höhe gespendet wird. Hierfür müssen die Projekte sich beim Paralment bewerben und sich bei der Parlamentssitzung vorstellen; förderungsfähige Projekte werden vor der Sitzung von einer Finanzkomission ausgewählt.
Die gesamte Organisation dessen läuft über einen eigenen Trägerverein; dieser kommt auch für die laufenden Verwaltungskosten auf. Gut dabei ist, dass sämtliche Kosten des Trägervereins durch Sponsoren und Unterstützer aufgebracht werden; mit der Konsequenz, das sämtliche Spenden auch wirklich ausgeschüttet werden.

Ich find‘ das super, gerade weil ich durchaus aus eigener Erfahrung über die Probleme der Mittelbeschaffung bei ehrenamtlichen und gemeinnützigen Projekten weiß.
Mein Mitgliedsantrag ist bereits ausgedruckt. 😉

Es ist angegrillt.

Wird Warteschleifenmusik eigentlich in der Absicht ausgewählt, den Kunden schon seines letzten Nerves zu berauben, bevor er überhaupt mit irgendwem gesprochen hat? Oder ist sie vielleicht darauf ausgelegt, vor jeglichem Mitarbeiterkontakt den Willen des Anrufers zu brechen?
Irgendeinen Grund muss es doch dafür geben, dass dafür ausschließlich entweder belangloses Rumgedüdel verwendet wird, das jeden Fahrstuhlhersteller längst hätten pleite gehen lassen, oder aber bekannte Melodien, die so menschenverachtend umarrangiert werden, dass sie wieder in die erste Kategorie fallen.

Ich hab jedenfalls noch nie Musik aus dem Hörer tönen gehört, die mir wirklich die Zeit vertrieben hätte. Eher im Gegenteil.
 
 
Unter all diesen fiesen Berieselungen gibt es aber noch eine Variation, die mich trotz meiner normalerweise doch recht hohen Geduld an den Rand des Wahnsinns bringt: eingeblendete „Bitte warten.“-Ansagen, vorgetragen im schlimmstmöglichen übertrieben-verständnisvoll-aufgesetzt-freundlich-Tonfall.
Diese Ansagen tragen mit sich, dass der Akustikterror unterbrochen wird, und man die Beschäftigung (die man unweigerlich aufnimmt, während man den Hörer auf etwas Abstand hält) in der Erwartung unterbricht, endlich mal etwas entfernt menschliches an der Leitung hat, dem man seine tiefsten Wünsche vortragen kann*, nur um dann festzustellen, dass man lediglich nochmal darauf hingewiesen wird, dass man gerade eine Ewigkeit warten muss. Nicht, dass man das noch vergisst!
Danke auch.

Gestern im James Joyce, die üblichen Sinnfrei-Gespräche.

„Lass uns gegen die Sommerzeit rebellieren, indem wir einfach weiterhin so zur Arbeit gehen, als ob Winterzeit wäre.“
„Hm…. – das würde keinem auffallen.“

Sehr unangenehm: nasse Türklinken in öffentlichen Toiletten

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