Ich hab schon viel zu ewig nichts mehr über Platten oder Musik im Allgemeinen geschrieben.
Das geht gar nicht.
Und deswegen mach ich jetzt Schluss mit dem Unterlassen. Und zwar aus guten Anlass (nicht, dass es die vorher nicht gegeben hätte…): der werte Herr zu Knyphausen hat eine neue Platte rausgebracht. Endlich.
Bisher ist meine Lieblingsplatte dieses Jahr. Und das sage ich trotz Musée Méchanique (über die ich auch noch einiges zu schreiben hätte). Die Lieder sind (in Ermangelung eines besseren Wortes) kompakter als auf dem ersten Album; insgesamt klingt es ein bisschen ausgereifter. Und das will was heißen.
Die Stimmung des Albums schwankt ausgewogen zwischen düster und schwermütig bis irgendwie romantisch, einzig „Es ist still auf dem Rastplatz Krachgarten“ (mit Dendemann-Zitat!) sticht als beinahe fröhliches, sommerliches Lied raus. Auch die Mischung zwischen akustischen und Band-Tracks stimmt.
Es ist die Art Platte, die einem den ganzen Tag als Ohrwurmrudel durch den Kopf pflügt.
Bemerkenswert an den Liedern finde ich, dass gerade bei den wirklich traurigen Sachen (wie „Seltsames Licht“ oder „Dreh dich nicht um“, zwei unglaublich gute Lieder) immer irgendwie ein Funken Hoffnung mitschwingt.
Es ist auch irgendwie angenehm seltsam, Songs, die man schon seit beinahe zwei Jahren kennt „endlich“ auf einem Album zu finden, namentlich „Melancholie“ und „Hurra! Hurra! So nicht.“ Seit zwei Jahren, weil er sie schon auf dem ersten Konzert gespielt hat, das ich von ihm besucht habe. Er hat nämlich angenehmerweise die Angewohnheit, neue Lieder mit auf Tour zu nehmen, und auszuprobieren, und an ihnen rumzufeilen, bis sie ihren Weg auf ein Album finden.
Ach ja, Konzert.
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