März 2007


Damien Rice schafft es tatsächlich, in einer Halle wie dem Palladium so etwas wie eine intime Atmosphäre zu schaffen. Er schafft es, bei einem Lied wie „Eskimo“ an den Bühnenrand zu gehen, ohne Mikro zu singen, und damit zu erreichen, dass 4000 Mann muckmäuschenstill sind, nur um dann beim Refrain mitzusingen (nicht: grölen). Andächtig. Nah. Persönlich.
Er hat nur eine Ansage zu einem Lied gemacht, da aber nen halben Roman erzählt, dass das Lied darum geht, dass man sich ständig den Erwartungen der Anderen entsprechend verhält, und nicht das tut, was man will, und auf einmal ist man 10 Jahre älter, und ist immer noch nicht die Person, die man sein will, die man mit 12 war, als man noch „nein“ gesagt hat, wenn man „nein“ sagen wollte, und einfach weggegangen ist, wenn man nicht mit wem reden wollte, und jetzt hat man gelernt „ja“ zu sagen, wenn man es gar nicht meint. Und „Klar, würde ich gerne machen“ usw. „And then you fucking die.“
Das folgende „Coconut Skins“ ist dann irgendwann zu ner Percussion-Session ausgeartet, um irgendwann in Samba überzugehen, um dann Reggae zu werden und sich wieder im eigentlichen Lied zu fangen.

Er hat auch einige (großartige) Lieder gespielt, die ich noch gar nicht kannte (und dem Schweigen nach zu urteilen, der Rest der Halle auch nicht).
Höhepunkt des Abends war für mich, als er vom Schluß von „The Blowers Daughter“ auf einmal fließend zu „Creep“ (ja, von Radiohead) wechselte. Wenn einer das darf, dann der 😉

Ich hab immer noch nen ganzen Haufen Ohrwürmer.

Vorband waren die Magic Numbers, die der Marius mit „ein dicker Mann und eine dicke Frau, die Hippiemusik machen“ umschrieb. Waren ausgesprochen gut. Bestehen aus klassisch Gitarre, Bass und Schlagzeug, und haben dazu noch eine Person dabei, die alle möglichen Instrumente spielt, vom Keyboard, über son Holzrythmusklopfdingens, Tambourin, Glockenspiel bis hin zur Disney-Flöte. Ich weiß nicht wie das Instrument wirklich heißt, is halt so ne Flöte mit ner Klaviatur. Sieht zwar nicht wirklich aus wie die Spielzeuginstrumente von Disney, klingt aber genauso.
Wie der werte Herr Rice sagte: „It’s impossible to listen to them and to not tap your feet or put a smile on your face.“
 
 
Geiles Konzert.
 
[Edit: gibt zwei kurze YouTube-Videos von dem Konzert: Eskimo und Blower’s Daughter, leider aber ohne den Creep-Teil]
[Edit2: inzwischen gibts sogar noch mehr Videos; u.a. einmal den kompletten Roman von oben inkl. Coconut Skins und Jam Session]
 
 
Ich werde es übrigens wohl nie verstehen, warum Leute bei Konzerten mitten im Lied anfangen zu jubeln, als wäre es vorbei. Das is irgendwie wie nicht-ausreden-lassen.

Yeah.

Heute abend geht es endlich auf das von mir sehnsüchtig erwartete Damien-Rice-Konzert.
Zwar im Palladium, obwohl der Musik ein Club wesentlich besser stehen dürfte, trotzdem gehe ich davon aus dass meine (wohlgemerkt recht hohen) Erwartungen erfüllt werden werden. 😉

Vorfreude rules.

Heute morgen, im Radio, EinsLive
Filmbesprechung zu „Pathfinder“ (deutscher dümmlich-Untertitel: „Fährte des Kriegers“).

Die Filmbesprechung besteht daraus, kurz die Story zu umreißen (Böse Wikinger überfallen die Indianer (sic!), und bei den Indianern aufgewachsener Wikingerwaise muss diese verteidigen (und natürlich Rache üben, weil seine Eltern von eben jenen bösen Wikingern (von wem auch sonst) umgebracht wurden )), und exakt einen kurzen Dialog zu ‚zeigen‘:

[mit natürlich harten-Männer-Reibeisenstimmen]
„Was wirst du tun?“
„so viele wie möglich umbringen.“
„Und danach?“
„Es wird kein ‚danach‘ geben.“

Einzige Reaktion der Radiomoderatoren: „Uuuuuuuuuuuuhhh!“
 
 
Auch ne Art, nen Film zu rezensieren.

Gestern während der Arbeit hat mich ein unglaublicher Bewegungsdrang überkommen. Und nachdem dieser tatsächlich die einstündige, größtenteils mit Schlaf verbrachte Heimreise zumindest in Teilen überstanden hat, habe ich es tatsächlich getan:
Ich bin Laufen gegangen. Das erste Mal Sport seit bestimmt nem dreiviertel Jahr, wenn nicht mehr (lalalaa).
Heldenhafte 20 Minuten war ich unterwegs! 😉
(Mehr wäre allerdings für eine derartig untrainierte Socke, wie ich es derzeit leider bin, wohl auch eher ungut gewesen)

Ich hoffemal, dass ich es schaffe, das in nächster Zeit öfter zu tun (sprich: mcih dazu zu überreden). Wäre glaub ich gar nicht ungesund…. (und man kriegt den Kopf mal frei von dem ganzen Abschlussarbeitsgedönse).
Und ganz eventuell komm ich dann irgendwann auch mal wieder in die „10-km-mach-ich-locker“-Region. Vielleicht.

Jetzt freu ich mich erstmal auf den unausweichlichen Muskelkater.

*zirp*,*zirp*

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