März 2008


Momentan besteht eine meiner Aufgaben darin, den Code eines ehemaligen Kollegens von „C++-Versuch“ und MATLAB nach sinnvollem C++ zu überführen (Von „proof-of-concept“ nach „tatsächlich einsetzbar“).
An sich schonmal meistens nicht die dankenswerteste Aufgabe, aber üblicherweise machbar; vorausgesetzt, der Kollege hat einigermaßen lesbaren und verständlichen Code geschrieben.
 
 
Ihr ahnt, was kommt.
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Tomte bei Rheinkultur!
Perfekt.

[Der Posttitel ist ein Songzitat und nur rein zufällig dem letzten sehr ähnlich]

Ich bin vor längerem beim Surfen auf ein Video von einem Computerspiel gestoßen, das ich unglaublich beeindruckend fand, nämlich jenes hier:



Crayon Physics Deluxe

Ich dachte mir etwas im Sinne von „Na gut, da hat jemand eine Animation geschrieben, die ein Computerspiel, wie es sein sollte, darstellt“. Nein, hat er nicht. Ich hab mir das heute mal genauer angeguckt: Er hat ein Computerspiel geschrieben (bzw. schreibt es), wie es sein sollte.
Das Video ist tatsächlich In-Game; das Spiel wird Crayon Physics Deluxe heißen. Es ist noch nicht fertig, aber es gibt eine Vorgängerversion namens (na, wer errät’s?) Crayon Physics. Und es spielt sich exakt so, wie in dem Video zu sehen. Einzige Einschränkung ist, dass man nur Rechtecke und Kreise zeichnen kann, und man nicht so tolle „Hebel“ anbringen kann. Dafür lohnt es sich sogar, Windows zu booten.
Nur die Musik passt zwar, geht einem nach zwei Stunden (solang hab ich heute dran gespielt) aber auf den Senkel.

Das ist genau so ein Spiel, wie ich es seit langem vermisse. Ich spiele zwar auch liebend gerne Shooter und Rollenspiele, und GTA ist nach wie vor große Klasse, aber so einfache, simple Spiele von Frühertm haben mir einfach gefehlt. Ich brauch keine geile Grafik, Ultra-3D-Realismus etc. pp. Zweidimensional mit „Wachsmalergrafik“ (was mich im übrigen an ein gewisses Spiel eines gewissen Herrn Scherfgen erinnert) find ich komplett ausreichend. Die Spielidee ist das, was zählt. Und die finde ich hier durchaus originell.
Das Spiel setzt meine Kreativität in Gang. Man hat quasi unbegrenzt Möglichkeiten, einen Level zu lösen. Einfach nur Ball anstupsen und rollen lassen is ja einfach. Viel lustiger ist es, einen großen Turm mit einem komplizierten Hebelmechanismus zu bauen, mit dem man dann letzendlich den Ball ankickt, um ihn ein Rampe hochzuschicken, um…. Rube-Goldberg-Maschinen bauen quasi. Oder versuchen, irgendwelche Hebel zu konstruieren, um den Ball in die Luft zu schicken.

Es sollte übrigens angemerkt werden, dass der Kerl das in 5 Tagen gebastelt hat.
Und jetzt nimmt er sich Zeit, und macht das Spiel, das in obigem Video zu sehen ist. Wo man alles möglich reinsetzen kann.
Das ist eines der Dinge, auf die ich mich wirklich freue.

Narf.
Da ist man nach einer Woche seit drei Stunden wieder zuhause, und prompt beschließt das Backlight von meinem TFT, dass es jetzt lang genug funktioniert hätte und es jetzt ein guter Zeitpunkt zum Sterben wäre. Ist ja auch Ostern, vor rund 2000 Jahren hat da schon einmal einer Erfolg mit gehabt. Garantie ist natürlich nicht mehr vorhanden. Passt mir vor allem finanziell unglaublich gut in den Kram gerade.
Ein Glück, dass man als Informatiker gerne mal einen Backup-Monitor im Keller hat. Eben jener gibt sich jetzt beste Mühe, meinen kompletten Schreibtisch zu schlucken. Ein Riesending, und es erscheint mir nach jahrelanger TFT-Nutzung völlig schleierhaft, wie man diese Glühbirnenform jemals für flach halten konnte.

Jetzt wird erstmal ausgiebig nach sowohl brauch- als auch bezahlbaren TFTs recherchiert.

Eigentlich hab ich mir das Prinzip gesetzt, nicht über Job-Interna und insbesondere nicht über Dinge aus dem Lehralltag zu schreiben. Eigentlich schade, da das viel Erzählmaterial ergibt, aber das gehört einfach nicht in die Öffentlichkeit.

Eigentlich. Heute ist eine Ausnahme.
Ich bin eben über ein Stück Code gestolpert, das mich einfach sprachlos gemacht hat. Ich habe es gelesen, aber anscheinend hat da irgendeine Selbstschutzreaktion des Hirns eingesetzt, weil ich es nicht wahrgenommen hab. Also musste ich es nochmal, aufmerksam, lesen. In dem Moment hat mein Hirn auf Stand-By geschaltet, und meine einzige weitere Reaktion war, den Mund mehrfach auf und zu zu machen, in dem Versuch, Worte dafür zu finden, was mich da aus dem Monitor ansprang.
Was ich da sah, war so falsch, so kaputt, dass ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, wie man überhaupt darauf kommen kann, so etwas zu tun.

Und jetzt soll ich das bewerten. Man will ja fair sein, und man will nachsichtig bewerten. Und vor allem freundlich bzw. objektiv. Momentan muss ich mich allerdings zurückhalten, der Person zu schreiben, dass jedes Berufsfeld, dass auch nur entfernt mit Informatik zu tun hat, das völlig falsche für sie ist, und dass verhindert werden muss, dass sie jemals auf die Softwareindustrie losgelassen wird.
Das werde ich natürlich nicht tun, ich werde noch nichtmal Extrapunkte dafür abziehen (von „nicht gelöst“ mal abgesehen), aber Lust dazu hätte ich.

Und so sehr es mir auch in den Fingern juckt, das entsprechende Stück Code wird selbstverständlich niemals auf dem Blog zu finden sein. So viel Professionalität muss sein.