Der Bundestagswahlkampf kommt natürlich -wie auch der Kommunalwahlkampf- nicht ohne eine Reihe durchaus fragwürdiger Plakate aus.
Die ganzen hohlen Sprüche, mit denen man zugeballert wird („Mehr Brutto vom Netto“, „Wir wählen die Kanzlerin“, „Deutschland kann mehr“, „Reichtum für alle!“) werden dabei allerdings von einem Plakat der BüSo (Bürgerrechtsbewegung Solidarität) weit in den Schatten gestellt. Es könnte durchaus den Herrn Knülle noch neidisch machen.
 
Das Plakat, das aussieht, als wäre es vom Parteipraktikanten nach einem dreistündigen Photoshop-Kurs als Hörbuch angefertigt worden, zeigt Helga Zepp-LaRouche, die Kanzlerkandidatin der BüSo (ja, richtig gelesen) vor der Frankfurter Skyline. Das beste an dem Plakat ist aber der Spruch:
 

Wir haben das Patentrezept

 
Ja, nee, is klar.
Ich dachte mir, dass die anscheinend die Selbstironieschiene fahren und hab mich mal informiert.
 
Die meinen das ernst.
Das Ziel von dem Verein ist quasi eine Weltrevolution, zumindest wirtschaftlich. Sie wollen Weltfrieden, so viel Atomkraft wie möglich, die Wiedereinführung der D-Mark und glauben nicht an den Klimawandel. Das habe ich mir nicht ausgedacht.
 
Ich hab das Gefühl, dass das mehr ein Sekte als eine Partei ist.
Sie verstehen sich als Teil der LaRouche-Bewegung, ein Haufen Organisationen, die dem „Politker“ Lyndon LaRouche (das ist der, der Obama mit Hitler verglichen hat, weil er das Gesundheitssystem reformirern will). Ja, die Nachnamensgleichheit mit der Kanzlerkandidatin ist kein Zufall.
 
Zum Glück sind die anscheinend die einzigen, von denen sie ernstgenommen werden. Und mit den Wahlplakaten schaffen sie es bestimmt, auch die Zufallswähler zu vergraulen.