Ich habe mir gestern das Streitgespräch der Spitzenkandidaten der drei kleinen Parteien (Westerwelle, Trittin und Lafontaine) angesehen. Und ich war positiv überrascht. Den Schmuh von Merkel und Steinmeier am Sonntag habe ich nicht länger als 10 Minuten ertragen können; das war mehr Duett als Duell. (Allerdings auch angenehm zu sehen, dass die beiden Kanzlerkandidaten in der Lage sind, auf sachlichem Niveau miteinander zu reden.)

Ich habe tatsächlich jeder Partei in mehreren Punkten zustimmen können. Lafontaine hat zwar hauptsächlich Blödsinn von sich gegeben, wie üblich, aber in einigen Punkten doch zustimmungswürdiges genannt. Viel mehr überrascht hat mich, dass in vielen Themengebieten, die mir persönlich wichtig sind, Westerwelle und Trittin sich entweder einig oder nicht all zu weit voneinander entfernt waren. Und meiner Meinung oder zumindest nahe dran. Die meisten Unterschiede bestanden im Punkt „Wie finanzieren wir das Ganze?“

Guido Westerwelle war mir noch nie so wenig unsympathisch.

Ich hätte nicht gedacht, dass ich die folgende Aussage jemals treffen würde:
Schade eigentlich, dass die beiden eine Koalition grundsätzlich ausschließen.