Februar 2009


Gestern waren wir mal wieder spontanerweise auf einem Gisbert-Konzert (warum kriegen wir eigentlich immer erst drei Tage vorher mit, wenn der gute Herr in Bonn spielt? Irgendwas machen wir da schwer falsch.), zusammen mit der mir bis dato (leider) unbekannten Band Lichter.
Gespielt haben sie im Kult41, einem Laden, der sich mir aus völlig unverständlichen Gründen beschämender Weise bisher entzogen hat. Eine extrem coole Location, die vom Bonner Kulturverein Nordstadt betrieben und zum einen als Galerie für wechselnde Ausstellungen, zum anderen als Veranstaltungsort für diverseste Dinge (u.a. Konzerte) genutzt wird. Proberäume und Ateliers gibt noch dazu.
Ganz abgesehen von dem Flair, der von dem Ort ausgeht (ich bin ein Fan von ehemaligen Industriebauten in Hinterhöfen) sind übrigens die Getränkepreise bemerkenswert. 1,50 für ne Flasche Bier, ein Glas Afri kostet 50 Cent und Wasser gibt’s für lau(!). Das schreit ja geradezu „nicht gewinnorientiert“.


Wie dem auch sei, das Konzert: großartig. Zuerst hat Herr zu Knyphausen alleine akustisch gespielt (ich bin mir immer noch unschlüssig, ob ich ihn akustisch oder mit Band besser finde. Wie nennt man nochmal das Gegenteil von „Cholera und Pest“?), unter anderem auch ein paar neue Lieder, die auf dem kommenden Album(!)* zu finden sein werden (hatte er teilweise auch schon im Sommer gespielt).
Danach kamen Lichter auf die Bühne. Haben mir sehr gefallen, sind aber wohl nicht jedermanns Geschmack. Klangtechnisch einordnen würde ich sie in der Nähe von (frühen) Kante, mit einem guten Schuß Tele. Album befindet sich seit gestern in meinem Besitz 😉 .
Als letztes Lied spielten Lichter eine Coverversion von „Spieglein, Spieglein“, woraufhin Gisbert nochmal aus dem Publikum auf die Bühne kam und sie als krönenden Abschluss ein paar Lieder zusammen spielten. Beginnend natürlich mit ner Coverversion von Lichter („Leerer Raum“, sehr cremig). Dieser Song wird (insbesondere in der Gisbert-Version) an einer Stelle sehr ruhig; die Musik verstummt komplett. Genau an dieser Stelle -das Publikum lauscht und schweigt andächtig- hört man auf einmal ein lautes „Ja hi, hier is der Christoph. Du musst dir das unbedingt anhören“ in ein Handy palavert werden, gefolgt von einem 200-stimmigen „pssst“.


Die Cover lassen sich übrigens frei herunterladen. Yay!
Alles in allem ein sehr gelungener Abend.
 
Ein paar Videos habe ich auch aufgenommen; sind allerdings sehr verzittert. Freihändig Kamera hochhalten is halt nich so leicht…
Reiche ich ggf. an dieser Stelle nach.



 
* Ich bin offensichtlich bei weitem nicht der erste, der dachte, er hätte weit genug vorne geparkt.**
 
** Zum Glück hab ich mir den Lack nicht angehauen.

Es wird Zeit, eine Kategorie aufzugreifen, die ich mal angefangen, aber nie fortgeführt hatte.

Aus der Tatsache, dass bahn.de einen sehr sinnvollen Vorschlag hatte, als Micha am Sonntag Abend eine Suchanfrage per Handy gestartete hat (nämlich ihn zum Bertha-von-Suttner-Platz in Halle statt in Bonn zu schicken), kam mir/uns eine Idee, die irgendwann mal in die Tat umgesetzt werden will.

Man nehme:

  • 3 Wochen Zeit
  • Genügend Geld
  • Ein Ziel, recht weit entfernt (nach europäischen Maßstäben); Berlin z.B.
  • Ausschließlich Busse und Straßenbahnen als Transportmittel; keine Züge, keine S-Bahnen
  • Keinen festgelegten Fahrplan
  • Keinen Zeitplan

Im Klartext: versuchen, ausschließlich mit Bussen und Straßenbahnen nach Berlin zu kommen. Sich quasi von Stadt zu Stadt hangeln; und da gucken, wo man abends pennen kann.

Für mich klingt das nach viel Spass.

Ich habe heute damit angefangen, einen lang gehegten Traum von mir in die Tat umzusetzen.
Ich war beim Logopäden, und werde das in Zukunft regelmäßig tun.
 
 
Wer mich kennt, wird wissen, dass ich meistens recht schnell und vor allem recht undeutlich rede. Ein Umstand, der mir durchaus bewusst ist und mich ziemlich stört. Und ein Umstand, von dem ich weiß, dass man ihn beheben kann, wenn auch mit viel Arbeit und Training. Und ich weiß, dass ich das nicht ohne Hilfe kann. Und die hole ich mir jetzt.

Das ist aber nur die halbe Miete: viel mehr als die schonmal undeutliche Aussprache stört mich meine gepresste Sprechweise, die auch dazu führt, dass ich bestimmte Lautstärken nicht wiedergeben kann. Auch das werde ich angehen; in der Hauptsache sogar.

Aber im Grunde sind das alles nur -wenn auch wichtige- Schritte auf dem Weg zum eigentlichen Ziel: ich möchte Singen können.

Die Reste von Karneval sind den Abfluss runtergeduscht, die gefangene Kamelle auf den Weg in meinen Magen, und es bleibt eigentlich nur noch, die letzten Tage zusammenzufassen.
 
Es waren sehr lustige jecke Tage, diesmal sogar mit 50% Prozent mehr Karnevalstouristen als letztes Jahr! Wobei – Madame Coco ist ja im Grunde inzwischen Festinventar. Dafür hat sich aber die Anzahl an charmanten Damen aus dem kotelettförmigen Alpenland südlich von Bayern verdoppelt. Seltsamerweise war dieses Jahr die Abknickrate relativ hoch; gestern um 9 im Carpe waren z.B. nur noch Anita, Peter, Kerstin Karin und meine Wenigkeit übrig. Das dann aber wenigstens bis halb vier 😉 . Hat der Grundstimmung aber keinen Abbruch getan. Meiner zumindest nicht.
 
Dieses Jahr hatte wir zu ersten mal ein Gruppenkostüm: die Supertiere! Man nehme ein Tierkostüm (die an sich ja schreien: „ich bin unkreativ, versuche das aber durch viel-Geld-ausgeben zu überdecken“), dazu einen roten Umhang und ein grandios von Kathy gebasteltes Superman-Zeichen, und schon sieht man lustig aus und ist als Gruppe erkennbar.
 




 
Auf dem Bild sind leider nicht alle drauf; es fehlen Super-Schwarzes-Schaf (Olli), Super-Frosch (Andrea), Super-Marienkäfer (Kathy, krank), Super-Kuh (Walli), Super-Katze (Kerstin Katrin Karin) und Super-Huhn (meine Wenigkeit).
Hm, fast die Hälfte, also. Irgendwo müsste es noch bessere Gruppenbilder geben, aber die hab ich (noch) nicht.
 
Natürlich hat uns (wie so immer) das Karnevalstreiben Donnerstag und Montag in die Altstadt vor’s Pawlow geschwemmt, wo einem dann Gott und die Welt vor die Füße läuft. Ich liebe diese Stadt.
 
 
PS: So ein Overall is übrigens nich mehr so ganz praktisch, wenn man sich in einem fensterlosen Raum mit mehr Menschen, als unter vernünftigen Umständen reinpassen, zu lauter Musik rhythmisch bewegen will.

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